Ortsbegehung in Scheiden: Wenige Erfahrungswerte – überschaubare Gefahrenpotenziale

Das Projekt der Konzepterstellung zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge für die Gemeinde Losheim befindet sich in den Startlöchern und damit sich das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme bereits ein erstes Bild von den einzelnen Ortslagen machen kann, finden nun die ersten Ortsbegehungen gemeinsam mit den örtlichen Vertreterinnen und Vertretern statt. Begonnen wurde am gestrigen Tag in Scheiden, im Beisein des Ortsvorstehers Hans Hamel, von Torsten Bies von den Abwasserwerken sowie mit den Vertretern des Bauhofes und der Feuerwehr.

Insgesamt hält sich das Gefahrenpotenzial Scheidens aufgrund seiner Lage, der Topographie und der örtlichen Gegebenheiten in Grenzen. Jedoch gilt es in diesem Zusammenhang anzumerken, dass die Ortslage bisher von keinem nennenswerten Starkregenereignis betroffen war, sodass es bei der gestrigen Ortsbegehung auch darum ging, potenzielle Gefahrenstellen ausfindig zu machen. Hierbei orientierten sich die Teilnehmer:innen neben den bestehenden Erfahrungswerten an den Darstellungen in den sogenannten Starkregengefahrenkarten, in denen statistisch berechnet, kritische Punkte und Bereiche bei Starkregen abgebildet sind. Die Karten werden auch Gegenstand bei dem noch ausstehenden Bürgerforum sein, um die Bürgerinnen und Bürger über die bestehenden (potenziellen) Gefahrenlagen zu informieren. 

Die Ortsbegehung begann am Bürgerhaus, von wo aus direkt ein Einlassbauwerk in unmittelbarer Nähe, am oberen Wegeabschnitt „Hohe Tannen“, eingesehen wurde. In dieses Bauwerk entwässern gleichzeitig zwei Entwässerungsgräben, was im Starkregenfall zu einer Überlastung führen kann, was so in der Vergangenheit auch schon vorgekommen ist, sodass der Abfluss oberflächlich in die Ortslage bzw. in die Straße „Wagnerbruch“ weitergeleitet wurde. Am besagten Einlassbauwerk wurden grundsätzliche Optimierungsvorschläge baulicher Art vom Planungsbüro Hömme gemacht, die zur Funktionssteigerung bei hoher Belastung beitragen können. Außerdem wurde seitens von Herrn Bies angemerkt, dass dieser Bereich im Zuge der Entflechtungsmaßnahmen durch geeignete Maßnahmen entlastet werden soll. Im weiteren Verlauf der Ortsbegehung wurde dann auch die Straße „Wagnerbruch“ besichtigt, in die das Wasser innerorts eingetragen wurde. Seit dem Ereignis wurden hier Baulücken geschlossen, sodass ein gewisses Gefahrenpotenzial für die dort ansässige Bebauung besteht, insbesondere bei stärkeren als den herkömmlichen Regenereignissen. 

Darüber hinaus wurde der im Osten der Ortslage verlaufende Mühlengraben begangen. Auch hier wurden Entlastungspotenziale vor Ort diskutiert, die den innerörtlichen Gewässerabschnitt entlasten sollen und die es im weiteren Projektverlauf bzw. im Rahmen der anlaufenden Entflechtungsmaßnahmen bei Eignung zu konkretisieren gilt.

Am Ende des Termins wurde ein Bereich gezeigt, der in der Vergangenheit zu unkontrolliertem Oberflächenabfluss auf ein privates Grundstück geführt hat, der aber bereits seitens der Gemeinde entschärft wurde, sodass seither keine Probleme mehr bekundet wurden. Es handelte sich hierbei um den westlich der Poststraße verlaufenden Wirtschaftsweg, in dessen Spurrillen das Wasser konzentriert in südliche Richtung, zur Scheidener Straße geführt wurde. Nach der Aufschotterung des Weges sind keine Schadensfälle mehr bekannt.