In den letzten Jahren war das Saarland von Sturzfluten aufgrund von Starkregenereignissen betroffen, auch Gemeinden im Kreis Merzig-Wadern. Im Unterschied zu Flusshochwasser, das ganze Flussläufe betrifft und durch großflächige Beregnung des Einzugsgebiets verursacht wird, spricht man von Starkregenereignissen, wenn intensive Niederschläge kleinräumig auftreten und örtlich begrenzt – auch fernab von großen Gewässern – Hochwasser, Sturzfluten und Überschwemmungen in kleinen Bächen, Tiefenlinien und Muldenlagen verursachen. Die Übergänge können fließend sein.
In der Gemeinde Beckingen die am Rande des mittleren Saartales liegt, fließen der Mühlenbach und der Kondeler Bach der Saar zu. In diese beiden Hauptgewässer münden steile Quellbäche in Kerbtälern. Die Hochwassergefahrenkarte des Saarlandes zeigt hochwassergefährdete Bereiche in allen Ortsteilen, die im Mühlbachtal liegen. Im Saartal befinden sich nur vereinzelt hochwassergefährdete bebaute Bereiche. Starkregen kann alle Ortslagen betreffen!
Um einen generellen Überblick zur Starkregengefährdung zu erhalten, soll in einem ersten Schritt eine Starkregengefahrenkarte erstellt werden, die die Gefährdungssituation verdeutlicht und das Gefahrenbewusstsein weckt.
Kleinere Hochwasser stellen eine beherrschbare Herausforderung dar, der vorrangig durch Eigenvorsorge begegnet werden muss. Über die hier bestehenden Möglichkeiten soll die Bevölkerung in Bürgerforen informiert werden. Der Fokus der Vorsorge muss aber auf hohe Schäden verursachende Extremereignissen liegen.
Im Rahmen des Vorsorgekonzeptes sollen neben der Gemeindeverwaltung, die Bürgerinnen und Bürgern sowie weitere Beteiligte wie Gefahrenabwehr, Landnutzer, Fachbehörden und Industrie und Gewerbe einbezogen werden. Die Themen der Hochwasser- und Starkregenvorsorge werden besprochen und gemeinsam Maßnahmen zur Schadensminderung, auch im privaten Bereich, aufgezeigt. Das Konzept soll die Probleme bei Extremereignissen und Gefahrenschwerpunkte berücksichtigen, gangbare Lösungen aufzeigen und Maßnahmen konkret benennen.
Zunächst werden interne Ortsbegehungen durch das Planungsbüro, unter Beteiligung der Gemeinde, der Ortsteile, Feuerwehr und ggf. weiterer Akteure, durchgeführt. Anschließend wird die erste Runde der Bürgerbeteiligung stattfinden, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden, sich aktiv in die Maßnahmenkonzeption einzubringen.