Gemeinde Marpingen

Für alle ihre vier Ortsteile wird die Gemeinde Marpingen ein örtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept aufstellen. Es sollen geeignete Maßnahmen definiert werden, um die Gefährdungslage für die Bebauung und die Bevölkerung zu reduzieren.

Die Gemeinde Marpingen liegt mit ihren Ortsteilen Alsweiler, Marpingen und Berschweiler am Alsbach und mit dem Ortsteil Urexweiler an der Ill. Beiden Hauptgewässern fließen über Kerb- und Sohlenkerbtäler zahlreiche Nebenbäche zu, die oftmals im besiedelten Bereich einmünden.

Im Dezember 1993 ereignete sich das letzte große Bachhochwasser an Alsbach und Ill. Legt man die in der jüngeren Vergangenheit extremen Überflutungen zu Grunde, die auch in Marpingen nicht auszuschließen sind, sollten sich neben Land und Landkreis auch die Gemeinde und ihre Bevölkerung sowie Industrie und Gewerbe auf extreme, bisher noch nicht erlebte Überflutungen vorbereiten. Aufgrund des Naturschutzgroßvorhabens „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche“ sind viele strukturelle Maßnahmen im Bereich der Talauen durchgeführt worden. Diese können jedoch keine größeren Überflutungen wirksam abmildern.

Im Unterschied zu Flusshochwasser, das ganze Flussläufe betrifft und durch großflächige Beregnung des Einzugsgebiets verursacht wird, spricht man von Starkregenereignissen, wenn intensive Niederschläge kleinräumig auftreten und örtlich begrenzt Hochwasser in kleinen Bächen, Tiefenlinien und Muldenlagen verursachen. Die Übergänge können fließend sein. Insbesondere 2016 und 2018 wurde das Saarland von Unwettern mit teilweise extremen Überflutungen betroffen. Auch im Bereich von Ill und Alsbach (insbesondere im Ortsteil Berschweiler) gab es große Schäden auch in Höhenlage, weitab von den Hauptgewässern. Klimaexperten gehen davon aus, dass aufgrund des Klimawandels in Zukunft vermehrt mit extremen Wetterereignissen, vor allem auch mit Starkregen, zu rechnen ist.

Starkregengefahrenkarten

Die Starkregengefahrenkarten können Sie hier herunterladen – jeweils für die Lastfälle 50 mm und 90 mm. Die unterschiedlichen Karten zeigen Fließgeschwindigkeiten („Vel“) und Wassertiefen („WT“) sowie eine Verschneidung der Informationen („RM“).

Im separaten Erläuterungsbericht zur Erstellung der Karten ist die Methodik beschrieben.

Alsweiler

50mm_Alsweiler_RM 50mm_Alsweiler_ÜSG 50mm_Alsweiler_Vel 50mm_Alsweiler_WT

90mm_Alsweiler_RM 90mm_Alsweiler_ÜSG 90mm_Alsweiler_Vel 90mm_Alsweiler_WT

Berschweiler

50mm_Berschweiler_RM 50mm_Berschweiler_ÜSG 50mm_Berschweiler_Vel 50mm_Berschweiler_WT

90mm_Berschweiler_RM 90mm_Berschweiler_ÜSG 90mm_Berschweiler_Vel 90mm_Berschweiler_WT

Marpingen

50mm_Marpingen_RM 50mm_Marpingen_ÜSG 50mm_Marpingen_Vel 50mm_Marpingen_WT

90mm_Marpingen_RM 90mm_Marpingen_ÜSG 90mm_Marpingen_Vel 90mm_Marpingen_WT

Urexweiler

50mm_Urexweiler_RM 50mm_Urexweiler_ÜSG 50mm_Urexweiler_Vel 50mm_Urexweiler_WT

90mm_Urexweiler_RM 90mm_Urexweiler_ÜSG 90mm_Urexweiler_Vel 90mm_Urexweiler_WT

 

Bürgerbeteiligung

Bürgerforen

Bürgerforum Berschweiler

28.03.2022

Im Bürgerforum war nicht nur der Hochwasserabfluss der örtlichen Gewässer ein Thema, sondern ganz besonders der Starkregenabfluss der über die langgezogenen Hangflächen des Rothenberges in Richtung Ortslage weitergeleitet wird und hier entlang der Straßenzüge „An der Hümes“ und „Auf Weißmauer“ zu erheblichen Schäden auf angrenzenden Privatgrundstücken führte. Rund 25 Interessierte waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Berschweiler gekommen, um sich über die Gefahrenlage im Ort bei Hochwasser und durch Starkregen informieren zu lassen und auch um ihre Ideen und Gedanken mit einzubringen bzw. dem Planungsbüro als weitere Arbeitsaufträge mitzugeben. Neben den bereits veröffentlichten Hochwassergefahrenkarten wurden auch die im Entwurf zur internen Entwicklung des Konzeptes erstellten Starkregengefahrenkarten präsentiert. Diese werden noch finalisiert und sollen mit dem Konzept später auch durch die Gemeinde öffentlich zugänglich gemacht werden. 

Nach dem umfangreichen Vortrag zur privaten Eigenvorsorge und persönlichen Vorbereitung auf Überschwemmungsereignisse am eigenen Wohnort sowie dem Verhalten bei Hochwasser und den Möglichkeiten des privaten Objektschutzes, wurden die neuralgischen Punkte im Ortsteil zusammengetragen. Diese deckten sich überwiegend mit den Punkten, die bei der vorangegangenen Ortsbegehung gezeigt wurden: 

  • Im Langgarten: Gefährdung potenziert sich neben der Hochwassergefahrenlage durch den Starkregenabfluss in der Straße; darüberhinaus: zusätzliche Belastung des Alsbaches im Auslassbereich der Brücke führt zu massiven Überschwemmungen auf privatem Grundstück
  • Limbwiesbach: Engstelle an der Dirminger Straße führt zu Rückstau
  • neuer Punkt: Kapellenberg 1: Grundstück war durch Oberflächenabfluss, welcher vom Friedhof über den Wirtschaftsweg bzw. einem dortigen Abschlag auf das Grundstück geleitet wurde, betroffen (mit der Verlegung zweier Gräben wurde diese Situation weitestgehend entschärft)

Im Falle der Außengebietsentwässerung des Rothenberges wurde seitens der Bürgerinnen und Bürger wiederholt auf die Studie verwiesen, innerhalb derer Vorschläge zur Optimierung behandelt wurden, die im Wesentlichen auf eine Anlage eines Grabensystems abzielen, über die der Abfluss verbessert bewirtschaftet werden soll. Diese Maßnahme gilt es im weiteren Projektverlauf mit den zu beteiligenden Akteuren zu prüfen. Jedoch wurde sowohl seitens des Planungsbüros als auch seitens der Gemeinde betont, dass sich hierdurch kein garantierter Schutz für die Unterlieger ergeben wird, da die Belastung bei Starkregenereignisse so massiv ist, dass solche Einrichtungen schnell überlastet sind und es eben auch Grenzen bei der Dimensionierung solcher Gräben gibt. Dennoch wurde klargestellt, dass sich die Verantwortlichen mit dem in der Studie dargestellten Lösungsvorschlag auseinandersetzen werden. Die entsprechenden Ergebnisse dieser Abstimmung werden im Rahmen der Maßnahmenvorstellung präsentiert werden.

Weitere Gespräche bezogen sich u.a. auch auf die Entflechtungsmaßnahme im Bereich „Zur Laubwiese“, die sich aktuell kurz vor der Beantragung der Fördergelder befindet. Hier soll ein Entlastungskanal verlegt werden, der das anfallende Regenwasser in den den Alsbach abschlägt.

Bürgerforum Alsweiler

21.03.2022

Zum Bürgerforum für den Ortsteil Alsweiler waren rund 20 Einwohner:innen im Hiwwelhaus erschienen. Nach dem Vortrag wurde vor allem über den Langwiesbach und die oberflächlich in die Ortslage eingetragenen Wassermassen entlang der Wendalinusstraße und Tholeyer Straße diskutiert. Wiederholt angesprochen wurden die neuen Roste der Straßeneinläufe.

In einer ersten Bürgerveranstaltung  im Februar wurden in Urexweiler bereits für alle Marpinger Ortsteile die spezifische Hochwasserproblematik an Ill und Alsbach thematisiert, die entsprechenden Gefahrenkarten vorgestellt und die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen. In der Veranstaltung am Montagabend ging es nun ausschließlich um Alsweiler und neben der Hochwassergefährdung durch den Alsbach, ganz besonders um die Überschwemmungen durch den Langwiesbach und durch Oberflächenabfluss nach Starkregen. Hierzu wurden die im Entwurf bestehenden Starkregengefahrenkarten vorgestellt und erläutert. Für zwei verschiedene Regenereignisse (50 Liter pro Stunde und 90 Liter pro Stunde) wurden Abflusskonzentrationen und Fließgeschwindigkeiten sowie Aufstaubereiche und Wassertiefen auf Grundlage eines Digitalen Geländemodells simuliert. In einigen Brennpunktbereichen zeigt die Karte nach Ansicht der Betroffenen sehr gut die tatsächlich eingetretenen Fließwege und -konzentrationen. 

Nach dem ausführlichen Vortrag über die verschiedenen Bereiche der privaten und persönlichen Eigenvorsorge, wurden die bereits erfassten neuralgischen Punkte in der Ortslage vorgestellt und Ergänzungen, Anmerkungen und Hinweise der Bevölkerung dazu erfragt und aufgenommen. Aus Sicht der Anwesenden sind folgende Punkte und Bereiche im Ort von großer Wichtigkeit für die weitere Untersuchung und Maßnahmenentwicklung:

  • Langwiesbach, besonders der Abschnitt vor dem Durchlass an der Tholeyer Straße
  • Alsbach, besonders der Abschnitt vor dem Durchlass an der Tholeyer Straße (Hinweis auf alte Verrohrung und ehemaligen Entlastungsgraben): hier erfolgte seitens der Gemeinde bereits der Hinweis auf eine Aufwallung, wo vor sich der Alsbach in die Fläche möglichstschadarm zurückstauen kann
  • erhebliche Abflusskonzentrationen entlang der Wendalinusstraße sowie entlang einer Tiefenlinie hinter dem Bebauungsriegel
  • konzentrierter Abfluss in Tholeyer Straße (u.a. von Wendalinusstraße und Hang im Bereich des Kreisels); Einstau reichte vom Kreisel bis zum Friseur/ zur Apotheke
  • konzentrierter Abfluss, der aus südlicher Richtung auf die Tholeyer Straße (Ortsausgang Tholey) geführt wird und von dort bis ins Ortsinnere weitergeleitet wird

Über das Meldeformular können weiterhin Hinweise und Anregungen sowie Erfahrungen berichtet und Fotos oder Videos hochgeladen werden.

 

Bürgerforum für den Ortsteil Urexweiler

22.03.2022

Zum Bürgerforum für den Ortsteil Urexweiler waren mehr als 20 Einwohner:innen in die Mehrzweckhalle gekommen. Nach dem Vortrag wurde vor allem über den Gehlbach und die Durchlässe der Grubenstraße diskutiert.

In einem ersten Bürgerworkshop im März wurden in Urexweiler bereits für alle Marpinger Ortsteile die spezifische Hochwasserproblematik an Ill und Alsbach thematisiert, die entsprechenden Gefahrenkarten vorgestellt und die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen. In der Veranstaltung am Dienstagabend ging es nun ausschließlich um Urexweiler und neben der Hochwassergefährdung durch die Ill, ganz besonders um die Überschwemmungen durch die Seitengewässer der Ill und durch Oberflächenabfluss nach Starkregen. Hierzu wurden die im Entwurf bestehenden Starkregengefahrenkarten vorgestellt und erläutert. Für zwei verschiedene Regenereignisse (50 Liter pro Stunde und 90 Liter pro Stunde) wurden Abflusskonzentrationen und Fließgeschwindigkeiten sowie Aufstaubereiche und Wassertiefen auf Grundlage eines Digitalen Geländemodells simuliert. In einigen Brennpunktbereichen zeigt die Karte nach Ansicht der Betroffenen sehr gut die tatsächlich eingetretenen Fließwege und -konzentrationen. 

Nach dem ausführlichen Vortrag über die verschiedenen Bereiche der privaten und persönlichen Eigenvorsorge, wurden die bereits erfassten neuralgischen Punkte in der Ortslage vorgestellt und Ergänzungen, Anmerkungen und Hinweise der Bevölkerung dazu erfragt und aufgenommen. Aus Sicht der Anwesenden sind folgende Punkte und Bereiche im Ort von großer Wichtigkeit für die weitere Untersuchung und Maßnahmenentwicklung:

  • Gehlbach im Abschnitt zwischen Goethestraße und Friedhofstraße
  • Durchlässe der Grubenstraße sowie Oberflächenabfluss aus den Hangflächen
  • Rechen und Durchlass der Ill am Alten Markt 
  • Information und Sensibilisierung von Gewässeranliegern zur hochwasserangepassten Grundstücksnutzung

Über das Meldeformular können weiterhin Hinweise und Anregungen sowie Erfahrungen berichtet und Fotos oder Videos hochgeladen werden.

 

Bürgerforum für den Ortsteil Marpingen

03.03.2022

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Beigeordnete Harald Becken die rund 25 interessierten Bürgerinnen und Bürger mit ein paar einleitenden Worten, woraufhin Caroline Liebscher vom Planungsbüro Hömme GbR den aktuellen bzw. erfassten Sachstand hinsichtlich der Gefahrenlagen in Marpingen vorstellte. Hierbei wurde mit Bezug zu den Starkregengefahrenkarten, die bislang noch in der Entwurfsfassung vorliegen und nach Freigabe des fertigen Konzepts veröffentlicht werden, die einzelnen neuralgischen Punkte präsentiert und kurz erläutert. Diese waren bereits bei der vorangegangen Begehung mit bzw. von den örtlichen Vertreter:innen thematisiert und gezeigt worden. Diese Punkte konnten nun beim Forum intensiv anhand von unterschiedlichen Erfahrungsberichten und Hinweisen seitens der gestern Anwesenden ergänzt sowie im Detail besprochen und aufgenommen werden.

Zu den als besonders kritischen Problemlagen, die vielfach im Rahmen der Veranstaltung diskutiert wurden, zählen:

  • Alsbach (Schafbrücke, Mündungsbereich Kimpbach, Retentionsraumverlust innerorts, Alsbachverrohrung Höhe Marienstraße)
  • Kimpbach (Durchlass an Alsbachstraße, Abfluss über Flächen im Kimpbachtal)
  • enorme Abflusskonzentrationen werden über den Straßenzug Tholeyer Berg ins Ortsinnere geführt 
  • Rissbach (Schilderung eines Ereignisses, bei dem sich Wasser am Wegeübergang aufgestaut und beinahe überströmt hat; innerörtliche Verrohung/ Einlassbauwerk)
  • weitere abflusskritische Bereiche: Auf Merzborn, Geierschell, Auf Wittum

Bei der gemeinsamen Diskussion wurde jedoch auch deutlich, dass die Naturgegebenheiten, wie beispielsweise auch die örtliche Topographie, es unmöglich machen, dass alle Probleme gänzlich behoben werden,- selbst wenn einige der Handlungsempfehlungen, welche im Konzept festgehalten werden, zur Umsetzung kommen. Daher spielt die eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit den Optionen (und Pflichten) der privaten Eigenvorsorge im Rahmen der Hochwasser- und Starkregenvorsorge eine elementare Rolle. Dies wurde auch beim Vortrag deutlich,- so wurden diesbezüglich die wichtigsten Aspekte vorgestellt und kurz erläutert.

 

Bürgerforum Ill und Alsbach

14.02.2022

Rund 30 interessierte Teilnehmer:innen fanden sich um 18 Uhr zur Veranstaltung in der Mehrzweckhalle in Urexweiler ein und wurden zunächst einmal durch den ersten Beigeordneten René Rohner begrüßt. Anschließend übernahm das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR und es folgte eine umfassende Erläuterung zur Hochwassergefahr bzw. zu den Grundlagen der Hochwasservorsorge. Hierbei wurden die für die Ill und den Alsbach auf dem Geoportal des Saarlandes öffentlich zugänglichen Hochwassergefahrenkarten gezeigt, die für die beiden Hochwasserszenarien HQ100 und HQextrem die gesetzlich festgelegten Überschwemmungsflächen anzeigen. Dass es sich hierbei jedoch ausschließlich um statistisch berechnete Werte handelt und dass diese Darstellungen keinesfalls den Dimensionen eines Hochwasserereignisses entsprechen müssen, wurde ausführlich erklärt. Auch, dass solche Ereignisse statistisch einmal in 100 bzw. 1000 Jahren (HQextrem) eintreten, entspricht nicht der Realität,- dies haben die Ereignisse der vergangenen 20 Jahre eindrücklich gezeigt. So ist es umso wichtiger, dass sich (potenziell) betroffene Gewässeranlieger umfassend zu den Themen der privaten Eigenvorsorge informieren. Denn die Selbsthilfe der Bevölkerung gilt als Grundlage bei der Gefahrenabwehr von Hochwassergefahren,- die Maßnahmen der öffentlichen Aufgabenträger können diese Selbsthilfemaßnahmen der Bevölkerung ausschließlich unterstützen und ergänzen. Im Rahmen der kommunalen Hochwasservorsorge sind u.a. Themen wie rückhaltungsorientierte Gewässergestaltung außerorts sowie die Aufstellung eines örtlichen Alarm- und Einsatzplanes relevant. Diese Aspekte werden im weiteren Projektverlauf aufgearbeitet und gemeinsam mit der Gemeinde abgestimmt.

Nach der umfassenden Erläuterung zur privaten Eigenvorsorge sowie der Vorstellung einiger baulicher Schutzmaßnahmen, die auf dem Privatgrundstück umgesetzt werden können, berichteten einige Betroffene von vergangenen Ereignissen und von neuralgischen Stellen, die sich bereits negativ auf den Hochwasserabfluss der Gewässer ausgewirkt hatten, wie beispielsweise eine Rostanlage vor einem Brückendurchlass, welches sich im Hochwasserfall unmittelbar zusetzt und einen massiven Rückstau verursacht. Ein weiterer Beitrag bezog sich auf die Bauarbeiten einer Rückhalteeinrichtung am Alsbach, östlich von Berschweiler, wonach nun die Aushübe der Erdarbeiten entlang des Gewässers liegen gelassen wurden, die aktuell den Abflussquerschnitt des Gewässers im Hochwasserfall erheblich einengen. 

Die aufgenommenen Schilderungen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger werden nun im Rahmen von Fachgesprächen mit den zuständigen Aufgabenträgern und Behörden besprochen, um geeignete Maßnahmen abzustimmen. Weitere Anregungen, Erfahrungsberichte, inklusive Foto- und Videomaterial können unter folgendem Link an das Planungsbüro weitergegeben werden.

Ortsbegehungen

Alsweiler

21.07.2021

Bei der Ortsbegehung in Alsweiler wurden die bekannten Problemstellen ins Auge gefasst und vor Ort über Lösungsmöglichkeiten diskutiert. In Alsweiler ergibt sich die Hochwassergefährdung durch den Alsweilerbach (örtlich als Langwiesbach bezeichnet) und den Alsbach. Die Brückenbauwerke rund um den Mündungsbereich führen je nach Wasserführung und Unterhaltungszustand zu Rückstau und zu betroffenen Anliegergrundstücken. Zusätzlich zu der Problematik des Gewässerhochwassers kann es auch durch Starkregen zu durch Überschwemmung betroffenen Grundstücken in der Ortslage kommen. Aufschluss über die besonders gefährdeten Bereiche gibt die Starkregengefährdungskarte, die im laufenden Projekt erstellt wird und als Entwurf bereits zur Ortsbegehung vorlag. So konnten neben den bereits wissentlich von Starkregen betroffenen Bereichen auch solche angeschaut werden, in denen es bei noch stärkeren als den bisher aufgetretenen Regenfällen zu Problemen kommen könnte. U.a. wurden diesbezüglich aufgenommen der Bereich am Friedhof und der B 269 (Tholeyer Straße), Wendalinusstraße, Bauernhof Ames und das Rückhaltebecken am Bauhof der Gemeinde.

Diese und weitere Stationen der Ortsbegehung sind in der Übersichtskarte markiert.

Urexweiler

21.07.2021

Im Ortsteil Urexweiler sind die Ill und ihre Seitenbäche für das innerörtliche Hochwasser verantwortlich. Hinzukommen Abflusskonzentrationen durch Starkregen, die vor allem im Osten die Wohnbebauung gefährden. Neuralgische Punkte liegen an den einmündenden Gehlbach und Hammersbergbach. Dort sorgen die Einlässe in die Verrohrung für Probleme. Besonderes Augenmerk muss neben der Verbesserung der Gewässer- und Anlagenunterhaltung auch in der Optimierung der Einlassbauwerke an solch kritischen Zwangspunkten liegen, um Gefahrensituationen zu entschärfen. So unter anderem auch im Bereich Schlossstraße/ Zur Römerstraße an der Ill-Verrohrung. Verbesserungen für die innerörtliche Hochwassergefahr können beispielsweise an den Gewässern oder in den Einzugsgebieten oberhalb der Einlassbauwerke geschaffen werden, so Am Häselberg oder Auf dem Triesch. Oftmals kommt es an den Einlassbereichen von Verrohrungen oder auch an Brücken- und Durchlassbauwerken zu Rückstau durch Verstopfungen und Verklausungen, die durch eine Verbesserung der Unterhaltung und eine regelmäßige Kontrolle bis zu einem bestimmten Ereignis vermieden werden könnten. Dafür muss zuvorderst gewährleistet sein, dass dauerhaft eine Sichtkontrolle des Einlassbereiches möglich ist.

Die bei der Ortsbegehung besichtigten Stellen sind in der Übersichtskarte markiert.

Berschweiler

19.07.2021

Eine hohe Gefährdung für die bebaute Ortslage geht von den südöstlich angrenzenden Hangflächen aus, die flächig in Richtung der Bebauungsriegel „Auf Weißmauer“, „An der Hümes“ und „Zum Frankenbach“ entwässern, wodurch es infolge zweier Regenereignisse im Jahr 2016 zu Schäden auf Privatgrundstücken kam. Eine geplante Fremdwasserentflechtung und bauliche Maßnahmen im Außengebiet sollen die Gefahrenlage maßgeblich entschärfen. Die diesbezüglichen Planungsunterlagen werden im weiteren Projektverlauf der Konzepterstellung zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge eingesehen werden, um eine diesbezügliche Abstimmung vorzunehmen, sodass die Gefahrenlage ganzheitlich betrachtet und entlastet werden kann. In diesem Zusammenhang gilt es auch die Einlassbauwerke baulich so herzustellen, dass diese auch bei einer zusätzlichen Beaufschlagung möglichst funktionsfähig bleiben und sich nicht sofort mit Material aus dem Außengebiet zusetzen. Hier konnten vom Planungsbüro Hömme vor Ort Lösungsansätze skizziert werden. 

Darüber hinaus wurden die Straßenabschnitte und Bereiche besichtigt, an denen die innerörtlichen Gewässer (temporär) verrohren. Diese stellen bei Starkregen und einer damit einhergehenden zusätzlichen Beaufschlagung der Bachläufe neuralgische Engstellen dar, an denen sich das Wasser bei Überlastung der Bauwerke zurückstauen kann und umliegende Flächen, inklusive Anliegergrundstücke, eingestaut werden. Im Extremfall werden die Durchlassbauwerke überströmt, was bei vergangenen Niederschlagsereignissen auch bereits der Fall war.

Diese und weitere Stationen der Ortsbegehung sind in dem nachfolgenden Kartenausschnitt einsehbar.

Marpingen

19.07.2021

Als bekannter neuralgischer Punkt am Alsbach wurde das Brückenbauwerk an der Schafbrücken-Straße benannt. Hier setzten beim Hochwasserereignis 1993 mitgeschwemmte Heuballen den Abflussquerschnitt zu und der dadurch initiierte Rückstau staute die Anliegergrundstücke massiv ein, bis die Brücke schließlich überströmt wurde. Das Seniorenzentrum stand kurz vor der Evakuierung. 

Eine weitere bekannte Engstelle, die bei einer intensiven Beaufschlagung des Gewässers bereits zu Problemen führte, stellt das Durchlassbauwerk des Kimpbaches an der Alsbachstraße dar. Das Gewässer trat bereits oberhalb über die Böschung und floss hinterrücks auf die Grundstücke und staute diese ein. Auch am Durchlass selbst kam es zu einem massiven Rückstau aufgrund der Überlastung des Bauwerks, was wiederum zum Einstau der Anliegergrundstücke führte. Neben der privaten Eigenvorsorge, die aufgrund der Gefahrenlage unerlässlich ist und der baulichen Optimierung des Durchlassbauwerks, ist es wichtig, einen sogenannten Notabfluss, in Richtung Alsbach, zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang konnten vor Ort defizitäre Faktoren aufgenommen werden, die es im weiteren Projektverlauf zu beseitigen gilt.

Diese und weitere Stationen der Ortsbegehung können dem nachfolgenden Kartenausschnitt entnommen werden.