Bürgerforum für Thailen und Weierweiler: Lehmiger Boden hemmt Versickerung und fördert Abfluss auf Privatgrundstücke

Das letzte Bürgerforum für die Gemeinde Weiskirchen thematisierte die Gefahren- und Problemlagen der beiden Ortsteile Thailen und Weierweiler.

Rund 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich im Dorfgemeinschaftshaus in Thailen ein und wurden zu Beginn zunächst einmal von Herrn Passer vom Gemeindewasserwerk Weiskirchens begrüßt und über den Hergang sowie die Hintergründe des Projekts informiert.

Die Erfahrungen bezüglich großer Hochwasserereignisse hält sich in  beiden Ortsteilen in Grenzen,- Starkregenabfluss jedoch ist ein Thema, das insbesondere in Thailen wiederholt zu Problemen führt, sodass mehrere innerörtliche Stellen auffällig wurden und Anwohner:innen zu Schaden kamen. Das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR stellte u.a. diese  neuralgischen Stellen dar und ergänzte weitere (potenzielle) Gefahrenstellen, die bei den vorangegangenen Ortsbegehungen gezeigt wurden. Die entsprechenden Stellen sind unter den Beiträgen zu den Ortsbegehungen hier einsehbar. Im Rahmen der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion konnten die dargestellten Probleme überwiegend bestätigt werden. Bereits betroffene Anwohner:innen berichteten von vergangenen Schadensereignissen und schilderten die beobachteten Ursachen. Alle Beiträge wurden umfassend , inklusive der Adressen, protokolliert, sodass diese bei der nun anschließenden Defizitanalyse im weiteren Projektverlauf Berücksichtigung finden können. Mehrere Schilderungen bezogen sich u.a. auf den Starkregenabfluss, der westlich von Thailen über (landwirtschaftlich genutzte) Flächen im Außengebiet zur Bebauung in Ortsrandlage geleitet wird und hier an mehreren Stellen zu Schäden auf Privatgrundstücken führte. In diesem Zusammenhang berichtete eine Anliegerin von Maßnahmen, die sie im Rahmen der privaten Eigenvorsorge, auf dem eigenen Grundstück umgesetzt hatte, um sich vor Starkregenabfluss zu schützen. Diesbezüglich verwies sie auf die Beschaffenheit des Bodens,- die oberen Schichten sind lehmig, sodass der Abfluss hier nicht versickern kann, darunter liegt eine Sandschicht. Dieses Wissen wurde genutzt und punktuelle Bohrungen auf dem Grundstück führen das Wasser nun zur tieferliegenden Sandschicht. Darüber hinaus wurden Mulden im Garten angelegt, welche mit Sand/ grobem Bodenmaterial verfüllt wurden und die den Abfluss zusätzlich bremsen und zur Versickerung bringen sollen. Diese Vorkehrungen sind ein gutes Beispiel dafür, dass in vielen Fällen private Eigenvorsorge auch mit überschaubaren finanziellen Mitteln und gleichzeitig effizient umsetzbar ist. Denn auch wenn sich die Gemeinde im Rahmen des Projekts mit möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Gefahrenlagen auseinandersetzt,- ein Schutz von allen ist utopisch und nicht möglich. Zwar können einzelne Maßnahmen, die im weiteren Projektverlauf nun mit den zuständigen Behörden abgestimmt und besprochen werden, teilweise für eine Entlastung und Entschärfung der Problemlagen sorgen, jedoch ist die private Eigenvorsorge eines jeden Einzelnen unbedingt notwendig (und im Wasserhaushaltsgesetz als Pflicht festgesetzt), um sich bestmöglich schützen zu können. 

Ergänzende Hinweise bezogen in Weierweiler auf Starkregenabfluss oberhalb der Dorfstraße (Höhe Hausnummer 44) und in Thailen auf Abflusskonzentrationen westlich der Hauptstraße (Höhe Hausnummer 125, 137). Ein weiterer Erfahrungsbericht bezog sich auf Starkregenabfluss in der Römerstraße in Thailen (als kritisch benannt: Römerstraße 12, 14, 2, 4).