Erstes Bürgerforum in Marpingen behandelt Themen rund um Hochwasser am Alsbach und an der Ill

Die Reihe der Bürgerforen für die Gemeinde Marpingen startete mit dem inhaltlichen Fokus auf der Hochwasserproblematik entlang der Ill und des Alsbaches. Eingeladen waren alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Marpingen.

Rund 30 interessierte Teilnehmer:innen fanden sich um 18 Uhr zur Veranstaltung in der Mehrzweckhalle in Urexweiler ein und wurden zunächst einmal durch den ersten Beigeordneten René Rohner begrüßt. Anschließend übernahm das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR und es folgte eine umfassende Erläuterung zur Hochwassergefahr bzw. zu den Grundlagen der Hochwasservorsorge. Hierbei wurden die für die Ill und den Alsbach auf dem Geoportal des Saarlandes öffentlich zugänglichen Hochwassergefahrenkarten gezeigt, die für die beiden Hochwasserszenarien HQ100 und HQextrem die gesetzlich festgelegten Überschwemmungsflächen anzeigen. Dass es sich hierbei jedoch ausschließlich um statistisch berechnete Werte handelt und dass diese Darstellungen keinesfalls den Dimensionen eines Hochwasserereignisses entsprechen müssen, wurde ausführlich erklärt. Auch, dass solche Ereignisse statistisch einmal in 100 bzw. 1000 Jahren (HQextrem) eintreten, entspricht nicht der Realität,- dies haben die Ereignisse der vergangenen 20 Jahre eindrücklich gezeigt. So ist es umso wichtiger, dass sich (potenziell) betroffene Gewässeranlieger umfassend zu den Themen der privaten Eigenvorsorge informieren. Denn die Selbsthilfe der Bevölkerung gilt als Grundlage bei der Gefahrenabwehr von Hochwassergefahren,- die Maßnahmen der öffentlichen Aufgabenträger können diese Selbsthilfemaßnahmen der Bevölkerung ausschließlich unterstützen und ergänzen. Im Rahmen der kommunalen Hochwasservorsorge sind u.a. Themen wie rückhaltungsorientierte Gewässergestaltung außerorts sowie die Aufstellung eines örtlichen Alarm- und Einsatzplanes relevant. Diese Aspekte werden im weiteren Projektverlauf aufgearbeitet und gemeinsam mit der Gemeinde abgestimmt.

Nach der umfassenden Erläuterung zur privaten Eigenvorsorge sowie der Vorstellung einiger baulicher Schutzmaßnahmen, die auf dem Privatgrundstück umgesetzt werden können, berichteten einige Betroffene von vergangenen Ereignissen und von neuralgischen Stellen, die sich bereits negativ auf den Hochwasserabfluss der Gewässer ausgewirkt hatten, wie beispielsweise eine Rostanlage vor einem Brückendurchlass, welches sich im Hochwasserfall unmittelbar zusetzt und einen massiven Rückstau verursacht. Ein weiterer Beitrag bezog sich auf die Bauarbeiten einer Rückhalteeinrichtung am Alsbach, östlich von Berschweiler, wonach nun die Aushübe der Erdarbeiten entlang des Gewässers liegen gelassen wurden, die aktuell den Abflussquerschnitt des Gewässers im Hochwasserfall erheblich einengen. 

Die aufgenommenen Schilderungen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger werden nun im Rahmen von Fachgesprächen mit den zuständigen Aufgabenträgern und Behörden besprochen, um geeignete Maßnahmen abzustimmen. Weitere Anregungen, Erfahrungsberichte, inklusive Foto- und Videomaterial können unter folgendem Link an das Planungsbüro weitergegeben werden.