Mit der gestrigen Veranstaltung sind nun in allen Ortsteilen die Bürgerforen abgehalten worden, sodass nun im weiteren Projektverlauf die gesammelten Informationen vom projektbeauftragten Planungsbüro Hömme GbR zusammengetragen, ins Verhältnis mit der bestehenden Datengrundlage gebracht und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden aufgearbeitet werden. Ziel wird es nun sein, auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse Maßnahmen zu konzipieren, die zur Entlastung bzw. zur Entschärfung der einzelnen Problemlagen beitragen sollen. In diesem Zusammenhang werden die Maßnahmen nach Dringlichkeit priorisiert werden, dies bietet eine grobe Orientierung hinsichtlich des Handlungsbedarfs und für die anschließende Umsetzung der mit den Aufgabenträgern abgestimmten Maßnahmen.
Anwesend waren auch gestern wieder zwei Vertreter der Gemeinde sowie die 2. Beigeordnete Lisa Weber, die die rund 20 anwesenden Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der Veranstaltung willkommen hieß.
Das Ausmaß der Gefährdung ist in Tünsdorf und Wehingen ist recht unterschiedlich. Dies lässt sich neben den Darstellungen in den Starkregengefahrenkarten auch an den gestern geteilten Beiträgen seitens der Bürgerinnen und Bürger ablesen. Für Wehingen gab es keine weiteren Ergänzungen und Erfahrungsberichte zu den bereits bei der vorangegangenen Ortsbegehung gesichteten (potenziellen) Gefahrenstellen, die im Rahmen des Vortrags von Caroline Liebscher (Projektbearbeiterin) präsentiert wurden. Die einzelnen Stationen der Ortsbegehungen sind hier einsehbar. Grundsätzlich konnte festgehalten werden, dass die Gefahrenlage in Wehingen überschaubar ist, auch wenn Risikopotenziale hinsichtlich abflusskritischer Bereiche existieren, wie beispielsweise im Wohnviertel „Vogelsbergstraße/ Im Herchenbrand“.
In Tünsdorf hingegen gab es zu den vorgestellten Problempunkten seitens der Anwesenden mehr zu berichten. Insbesondere die Flächen zwischen dem Ober- und dem Unterdorf, im Bereich des Bonnerbaches, wurden wiederholt thematisiert. Sowohl die Flächen als auch der Bach entwässern gezielt in Richtung des Bebauungsriegels der Martinstraße und stellen somit ein massives Gefahrenpotenzial für die dortigen Grundstücke dar. In diesem Zusammenhang wurde auch Kritik an der oberhalb gelegenen Rückhaltevorrichtung sowie der Eingriffe in die Außengebietsentwässerung geäußert. Im weiteren Projektverlauf soll diese Gefahrenlage mit den zuständigen Aufgabenträgern aufgearbeitet werden, um im Anschluss notwendige Handlungsperspektiven abzustimmen, die die Gefahrenlage entlasten sollen.
Weitere Beiträge bezogen sich u.a. auf:
- Abflusskonzentrationen, die aus westlicher Richtung in die Straße „Im Maigen“ weitergeleitet werden // hier ist bereits eine Änderung der Entwässerungssituation an der Landesstraße in der Planung, sodass der Abfluss wieder in den Straßengraben abgeschlagen werden kann
- die Franz-Altmeyer-Straße, als abflusssensibler bis -kritscher Bereich
- Abflusskonzentrationen entlang der Lindenstraße (besonders am östlichen Bebauungsrand)
Neben der Diskussion und des Austauschs zu den örtlichen Problemlagen und den Optimierungspotenzialen, die auf öffentlichen Flächen umgesetzt werden können, wurde auch umfassend zu den Pflichten und Möglichkeiten der privaten Eigenvorsorge referiert. Denn eines sollte bei den Regenereignissen der letzten Jahre deutlich geworden sein,- diese Regenmengen können nicht (ausschließlich) auf öffentlichen Flächen bewirtschaftet werden und umso wichtiger ist es, dass auch jede/ jeder auf seinem Grundstück Vorkehrungen trifft, um sich und sein Hab und Gut zu schützen.