Bisher waren die drei Ortsteile nur begrenzt von Starkregen- bzw. Hochwasserereignissen betroffen, so ging es bei der Veranstaltung, zu der sich rund 20 interessierte Teilnehmer:innen im Bürgerhaus in Nohn eingefunden hatten, neben der Aufnahme bekannter Problemlagen auch darum, eine Sensibilität für Gefahrenpotenziale zu generieren. In diesem Sinne erläuterte das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR anhand der Darstellungen in den Starkregengefahrenkarten die potenziell neuralgischen Bereiche, die sich für die Ortsteile bei Hochwasser und Starkregen (-abfluss) für die Bebauung ergeben können. Nohn kommt trotz der steilen Hanglage grundsätzlich die großflächige Grünlandnutzung im an die Bebauung angrenzenden Außengebiet zu Gute,- somit wird das Schadenspotenzial durch abgetragenes Bodenmaterial nicht zusätzlich verschärft und geringere Regenmengen können verbessert im Außengebiet zurückgehalten werden. Nichts desto trotz begünstigt die Topographie Nohns und die teilweise steilen Ortsstraßen, die in Richtung querverlaufender Siedlungsriegel (u.a. Zum Saarberg, Dreisbacher Straße) entwässern, das Schadensrisiko für die dort ansässige Bebauung.
Auch in den Ortsteilen Bethingen und Dreisbach konnten überwiegend die Erkenntnisse aus der vorangegangenen Kartenanalyse und den Ortsbegehungen bestätigt werden. In Bethingen lag der Fokus auf dem Salzbach, der in der Ortslage stark und eng verbaut vorliegt und somit über ein enormes Schadenspotenzial bei Hochwasserführung verfügt. Verschärfend hinzu kommt der Bauschwiesbach, der innerorts in den Salzbach mündet und zu einer zusätzlichen Belastung führt, sodass die im Umfeld befindliche Bebauung bei einem Ereignis bereits massiv eingestaut wurde. Das geschilderte Ausmaß überstieg sogar die in den Karten dargestellte Überschwemmungsfläche eines statistisch berechneten „extremen“ Starkregenereignisses (90 Liter pro m² und Stunde). Aber auch für den Bauschwiesbach merkten die Anwesenden ein Gefahrenpotenzial für die umliegende Bebauung an, besonders hervorgehoben wurden hier die Grundstücke vor dem Durchlass an der Odilienstraße, die durch einen Rückstau bei Überlastung des Rohres, massiv gefährdet sind. Die Erfahrungsberichte verdeutlichen, dass auch solche Gewässer, die teilweise nur temporär Wasser führen, über ein enormes Risikopotenzial verfügen.
In Dreisbach konzentrieren sich die Problemlagen hauptsächlich entlang des Salzbaches,- hier kommt es wiederholt zu massivem Rückstau, sowohl durch die Engstelle in Form des Brückendurchlasses der Salzbachstraße als auch durch die Saar generiert. Weitere Hinweise bezüglich Starkregenabflusskonzentrationen bezogen sich auf die südöstlich angrenzenden, exponierten Hangflächen, welche an die Deltstraße angrenzen.
Eingehend informiert wurden die Bürger:innen auch zu den vielfältigen Themen der privaten und persönlichen Eigenvorsorge: Wie informiere ich mich über die Gefahrensituation in meinem Wohnumfeld? Wo erhalte ich Warnungen? Wie verhalte ich mich richtig – vor, während und nach einer Überschwemmung? Wie sichere ich mein Wohngebäude ab? Was muss ich über Kanalrückstau und Elementarschadenversicherungen wissen?
Der weitere Projektverlauf sieht nun die Aufarbeitung aller (hinzugewonnenen) Kenntnisse vor, woraufhin Nachfragen sowie erste Maßnahmenansätze mit den Aufgabenträgern und zuständigen Behörden besprochen sowie abgestimmt werden sollen. Weitere Hinweise und Ergänzungen können dem Planungsbüro hier mitgeteilt werden.